Tipps, wie ihr in eurer Werkstatt nachhaltiger arbeiten könnt und welche Nachhaltigkeitsprojekte im MAHLE Aftermarket umgesetzt werden, habt ihr bereits lesen können.
In diesem Teil wollen wir euch einen Einblick geben, welche Maßnahmen MAHLE als internationaler Konzern weltweit ergreift und was wir schon erreicht haben. Denn als Stiftungs-Unternehmen möchten wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen.
Unsere Aufgabe ist es, ein innovativer Impulsgeber für effiziente und umweltverträgliche Mobilität zu sein.
Für unsere Produktion, etwa für das Schmelzen von Werkstoffen, die maschinelle Bearbeitung und bei Lötprozessen, ist viel Energie nötig.
Um den Energieverbrauch dauerhaft zu senken und den Bezug von erneuerbaren Energien voranzutreiben, koordiniert das Projekt CO2-Roadmap ein Bündel an Maßnahmen. Die regenerative Stromerzeugung – wie mit eigenen Photovoltaik-Anlagen – ist eine aus mehreren Maßnahmen der CO2-Strategie von MAHLE, die der Konzern mit hohem finanziellem Aufwand vorantreibt.
Darüber hinaus sind der Zukauf von klimaneutralem Strom sowie die Steigerung der Energieeffizienz in Produktion und Entwicklung (Ziel sind zwei Prozent pro Jahr) weitere Teile der CO2-Roadmap von MAHLE.
Energie sparen und diese selbst erzeugen macht nicht nur aus Klimaschutzgründen Sinn, sondern auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht. Wie das gelingt, zeigt das Leuchtturmprojekt in Parma, das 2020 bezogene Hauptquartier des Service Solutions Centers.
Dort sorgt modernste Technik praktisch für null Emission. Es ist das erste energieeffiziente und CO2-emissionsneutrale MAHLE Werk mit der Energieeffizienzklasse A+++.
Auch über unsere eigenen Geschäftsbereiche hinaus verfolgt MAHLE ehrgeizige Ziele: so sollen Emissionen in der Lieferkette bis 2030 um 28 Prozent gesenkt und Emissionen aus der Nutzung unserer Produkte ebenfalls um 28 Prozent reduziert werden. Damit will MAHLE einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der automobilen Wertschöpfungskette leisten.
Um in allen Bereichen rund um das Thema Klimaneutralität gerüstet zu sein, hat MAHLE in der Zentrale und in den Geschäftseinheiten das Thema Nachhaltigkeit organisatorisch abgebildet. Dort laufen alle Projekte zusammen und es wird die Strategie erarbeitet. Neben der CO2-Roadmap gehören dazu Projekte zur Sicherstellung eines weltweit nachhaltigen Einkaufs unter Einhaltung von Menschenrechten und Umweltschutz in der unmittelbaren Lieferkette. Die eigenen Ziele legt das Unternehmen also auch bei den Lieferanten als Maßstab an. Die Möglichkeit, recycelte Materialien in den eigenen Produkten zu verwenden, ist ein weiterer Punkt, der geprüft und umgesetzt wird.
Bei der Entwicklung der Produkte konzentriert sich MAHLE verstärkt auf zeitgemäße Mobilität. Der Fokus liegt also darauf, Kraftstoffverbrauch und Emissionen von Verbrennungsmotoren zu reduzieren und Komponenten für alternative Antriebsarten zu produzieren.
So erhöht beispielsweise das innovative MAHLE Batteriemanagementsystem mit integriertem Thermomanagement die Schnellladefähigkeit von Batterien in E-Fahrzeugen. Durch das schnellere Laden können kleinere und leichtere Batterien verbaut werden. Das verbessert den CO2-Fußabdruck des E-Fahrzeugs und verringert gleichzeitig den Bedarf an weltweit knapper werdenden Rohstoffen für die Batterieproduktion.
Der MAHLE Konzern hat 2022 weniger CO2 ausgestoßen. Unsere CO2-Emissionen aus Nutzung fossiler Energieträger (Scope 1) und Emissionen aus der Nutzung von zugekauftem Strom (Scope 2) konnten wir um 12 Prozent gegenüber Vorjahr senken. Das zeigt unser jüngst veröffentlichter Nachhaltigkeitsbericht. Darüber hinaus erweitert MAHLE seine Zielsetzung für den CO2-Ausstoß um Scope 3 für die großen Bereiche Lieferkette und Produktnutzung: Bis 2030 sollen diese Emissionen um 28 Prozent sinken. Ab 2040 plant MAHLE in seiner Produktion CO2-neutral sein.
Von den Kunden bekommt MAHLE für die Bemühungen viel positive Rückmeldung: Dafür, dass ihr Lieferant Strom ausschließlich aus Wasser- und Windenergie nutzt, verlieh etwa Volvo im vergangenen Jahr den Green Energy Award an Chengdu MAHLE Automotive Thermal Systems. Und das Werk in St. Michael ob Bleiburg wurde im vergangenen Jahr vom österreichischen Umweltministerium für sein Portfolio an Klima- und Umweltschutzmaßnahmen ausgezeichnet.
Die eigene Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen ist ein wichtiger Hebel auf dem Weg zur globalen Klimaneutralität. So wurden etwa das Dach und die überdachten Parkplätze des indischen MAHLE Werkes ANAND Thermal System mit Solarzellen ausgestattet. Insgesamt hat der Standort jetzt eine Solaranlage mit 16.844 Quadratmetern. Diese kann pro Jahr rund 1.250 Megawattstunden Strom selbst erzeugen. Das senkt den CO2-Ausstoß um rund 1.000 Tonnen pro Jahr.
Ein weiteres Beispiel ist die neue Photovoltaik-Anlage des MAHLE Werkes im spanischen Montblanc. Diese ist mit 2.200 Kilowatt-Peak (kWp) die leistungsstärkste Photovoltaik-Anlage des Konzerns. Die 10.000 Quadratmeter Solarzellen bringen eine Jahresleistung von 3.000 Megawattstunden (MWh) und sparen rund 700 Tonnen CO2 im Jahr ein. Mit der Anlage kann das Werk etwa zehn Prozent des jährlichen Strombedarfs decken.
Kathrin Apel, Global Head Sustainability & HSE bei MAHLE, verantwortet das Nachhaltigkeitsmanagement des Unternehmens. Hierzu zählen neben dem Klimaschutz auch die Bereiche Gesundheit, Arbeitssicherheit und Umweltmanagement.
Frau Apel, wer oder was treibt das Unternehmen bei dem Thema Nachhaltigkeit an?
Den größten Antrieb entwickeln wir im Unternehmen selbst. Zusätzliche Motivation verleihen uns die Ansprüche, die unsere Stakeholder, vor allem unsere Kunden, an uns stellen. Und für die Beschäftigten ist es wichtig, in einem nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen tätig zu sein. Das motiviert uns, ambitionierte Ziele zu setzen.
Welche sind das?
Zum einen sind das unsere technischen Neuentwicklungen, die auf Effizienz und Nachhaltigkeit zielen. Zum anderen arbeiten wir so, dass die Maßnahmen unsere wirtschaftliche Stabilität unterstützen. Auch der Klimaschutz hat eine hohe Priorität: Bis 2030 wollen wir unsere CO2-Emissionen um mindestens 49 Prozent im Vergleich zu unserem Ausstoß 2019 reduzieren, ab 2040 weltweit klimaneutral produzieren. Die deutschen Werke produzieren heute schon klimaneutral.
Wie will MAHLE das erreichen?
Für uns als Industrieunternehmen sind die Eigenproduktion von Strom und die Reduzierung des Verbrauchs die wichtigsten Maßnahmen. Wir haben Photovoltaik-Referenzprojekte etwa in Italien, Spanien und Indien realisiert – und weitere werden folgen. Damit senken wir unsere Emissionen und machen uns außerdem unabhängiger vom Energiemarkt. Auch an der Verbesserung der Energieeffizienz unserer Standorte arbeiten wir intensiv. 2022 konnten wir 27 Megawattstunden durch Energieeffizienzprojekte einsparen. Auch der Bezug von CO2-neutral produziertem Strom gehört zu unseren Maßnahmen.
Nachhaltigkeit ist mehr als Klimaschutz. Wo setzt MAHLE weitere Schwerpunkte?
Wir implementieren ein System für unsere Lieferanten, mit dem wir weltweit den nachhaltigen Einkauf sowie die Einhaltung der Menschenrechte verfolgen können. Weil uns unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wichtig sind, wollen wir auch die Arbeitssicherheit weiter steigern. Ferner stellen wir uns der Aufgabe, den Anteil eingesetzter recycelter Materialien zu erhöhen. Wenn wir bei MAHLE nachhaltig denken und handeln, ergeben sich Synergien. Die Initiativen stärken sich dann gegenseitig, wovon wir als Unternehmen mit unseren Beschäftigten genauso profitieren wie unsere Kunden und die Umwelt.
Vielen Dank für die interessanten Einblicke, Frau Apel.
Wenn ihr mehr über nachhaltige Projekte erfahren wollt, dann schaut gerne in einen der folgenden Artikel rein: